Zwei Künstlerinnen durschreiten die Wohnung des Künstlers und Architekten Heinz Frank. Beide mit ihrer Bolex Kamera ausgerüstet gehen sie in die jeweils entgegengesetzte RIchtung. Die Wohnung kann im Kreis erschlossen werden und so treffen sie sich wieder, filmen einander, beobachten sich gegenseitig beim Aufziehen der Kamera, lächeln sich zu, bevor sie weitergehen und filmen. Eine filmische und körperliche Erschliessung einer sich in Gefahr des Verlustes befindlichen Wohnung.
Ausstellung im Künstlerhaus, 1.10.2022:
"Sasha Pirker arbeitet an der Schnittstelle zwischen Film und Kunst. Für die Lange Nacht der Museen entwirft sie einen vielgestaltigen Schauraum, in welchem kinematografische Blickanordnungen, Kinoreferenzen und eine architektonische Skulptur zueinander in Beziehung gesetzt werden. Neben einzelnen Objekten oder einer ganz neuen installativen Doppelprojektion, in welcher zwei Filmemacherinnen die Wohnung des 2020 verstorbenen Künstlers Heinz Frank mit ihren Kameras umkreisen, wird auch Pirkers Film Real Time (2021) zu sehen sein, der einen Schlüssel zu ihrer oft konzeptuellen, gleichfalls humorvollen Herangehensweise liefert. Pirker filmt in Realzeit (!) ein Selbstporträt, was aber erst sukzessive klar wird, und verwendet ihre Bolex H16 Kamera, die alle 30 Sekunden aufgezogen werden muss. Diese arbeitsintensiven Bildpausen des Filmrätsels sind mit Schwarzsequenzen – der Ton scheint nur an diesen Stellen synchron – gefüllt, welche die übliche Dauer einer 16mm Rolle von drei auf fünf Minuten (die tatsächliche Dauer des Films) dehnen. Zwei Führungen von Sasha Pirker und Dietmar Schwärzler um jeweils 19 und 20 Uhr werden für Klarheit sorgen. Seien sie neugierig, nur im Katholizismus ist diese Tugend negativ besetzt." (Dietmar Schwärzler) Eine Kooperation zwischen Künstlerhaus Wien und sixpackfilm.