Ein sekundenkurzes Stillleben, eine Schauanordnung: Bügelbrett, Bügeleisen und ein Haufen Hemden. Und dann die Klappe: „Films“ als Titel des Films - wie die frühen Filme einst genannt wurden. Scene 25, Take 1, Roll 1, Director / Camera: Sasha Pirker.
Eine komische Szene? Eine routinierte Büglerin im praktischen Jeanshemd steht bereit mit dem Bügeleisen, sieht uns, die Zuschauer_innen ruhig und ungerichtet an und legt dann los. Wie von Zauberhand, einmal geplättet und schon liegt das Objekt schön gefaltet da, und wieder eine Klappe. Nächstes Hemd. Unbeachtete Produktionsform, kein Entrinnen, der deadpan, der stoische Ausdruck der Körper/Objekt-Komik – wie wir sie von Buster Keaton kennen – entwickelt sich zum livepan der Alltagsroutine. Zeit vergeht und wird verschluckt. Ein rasant wachsender Stapel gut zusammengelegter Bügelobjekte. Anschaulich. Beachtlich. Immer wieder die Klappe, immer wieder Szene 25, take auf take, in der Wiederholung geht die Zeit weiter. Beharrlich. Fest die Einstellung, fest in der Hand das Bügeleisen. Nun lacht sie, herzhaft lange, ausschweifend. Sie hält sich den Bauch vor Lachen, hört nicht mehr auf. Das Lachen vergeht uns, möglicherweise, wirft uns wieder hinaus. Kein erzählerisches Gängelband. Das Komische erfüllt sich in der Wiederholung und entleert sich in der Dauer, und umgekehrt. (Madeleine Bernstorff)